Würde wiederherstellen
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Vor zwei Jahren, am 15. April 2023, veränderte sich das Leben im Sudan dramatisch. Was als brutaler Machtkampf zwischen bewaffneten Streitkräften begann, wurde zu einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt. Gewalt und Zerstörung vertrieben Millionen von Familien aus ihren Häusern, unterbrachen den Zugang zu Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und grundlegenden Dienstleistungen und stellte den Alltag auf den Kopf. Mit 11,3 Millionen Binnenvertriebenen (Stand: März 2025) ist der Sudan nach wie vor das Land mit der weltweit höchsten Zahl an intern vertriebenen Menschen.
Die Gemeinschaften im Herzen vom Blauen Nil, einem der 18 sudanesischen Bundesstaaten, sind auch heute noch mit grossen Schwierigkeiten konfrontiert. Familien, die bereits von wiederkehrenden subnationalen Konflikten betroffen waren, wurden durch die Eskalation des Konflikts im Jahr 2023 erneut in eine sich verschärfende Krise gestürzt. Schulen wurden zu überfüllten Behelfsunterkünften umfunktioniert. In mehreren Stadtteilen von Khartum ist kein sauberes Wasser verfügbar. Sanitäre Einrichtungen sind überlastet oder zerstört. Viele fürchteten sich vor der Zukunft.
Hoffnung inmitten der Unsicherheit
In addition to its existing health and nutrition activities, Medair launched an emergency project funded by the IOM Rapid Response Fund to restore access to clean water, safe sanitation, and hygiene services for more than 3,366 people living in and around displacement sites in Blue Nile. These were displaced families and vulnerable host community members who had already lost a lot—and now faced disease, poor hygiene and a lack of dignity due to the absence of basic infrastructure.
Today, just four months later, change is flowing through these communities like clean water through newly repaired pipes.
Zusätzlich zu den bestehenden Gesundheits- und Ernährungsaktivitäten startete Medair ein vom IOM Rapid Response Fund finanziertes Nothilfeprojekt zur Wiederherstellung des Zugangs zu sauberem Wasser, sicheren sanitären Einrichtungen und Hygienemassnahmen für mehr als 3 366 Menschen. Dabei handelte es sich um vertriebene Familien und gefährdete Mitglieder der Aufnahmegemeinschaften in und um die Vertreibungsgebiete in Blue Nile. Diese Familien hatten bereits viel verloren – und waren nun aufgrund fehlender grundlegender Infrastrukturen mit Krankheiten, schlechten Hygienebedingungen und unwürdigen Lebensbedingungen konfrontiert.
Heute, nur vier Monate später, ist die Veränderung bereits klar erkennbar.
Ein Wendepunkt
«Das Leid hier war gross bevor ihr kamt», erinnert sich Amal*, eine sechsfache Mutter, die in einem der Vertriebenenlager lebt. «Wir hatten kein Wasser und es gab nicht genug sanitäre Einrichtungen.»
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Amal und ihre Familie mussten vor den Kämpfen in der Hauptstadt Khartom fliehen. Sie hatte dort als Krankenschwester in einer örtlichen Gesundheitseinrichtung gearbeitet. Von ihrem Gehalt konnte sie ihre Familie ernähren und das Schulgeld ihrer Kinder bezahlen. Dann brach der Konflikt aus und ihr ganzes Viertel wurde zum Schlachtfeld. Die Menschen mussten um ihr Leben rennen. Die Kämpfe zwangen die Familie, durch mehrere Bundesstaaten des Sudan zu fliehen. Während ihrer gefährlichen Reise verlor Amal ihren Mann und musste sich einer Operation unterziehen, bei der eine ihrer Nieren entfernt wurde. Doch die starke Mutter hielt durch und fand für ihre sechs Kinder und sich selbst eine Unterkunft in einem der Vertriebenenlager im Staat Blue Nile.
So wie Amal geht es Tausenden von Menschen im Sudan. Bevor Beginn des Medair-Hilfsprojekts herrschte in der Sammelunterkunft, in der Amal untergebracht ist, akute Wasserknappheit. Die Wasserinfrastruktur war beschädigt, die Wasserspeicher waren unzureichend, und die Latrinen waren entweder kaputt oder nicht sicher zu benutzen.
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Die Medair-Teams arbeiteten mit Verantwortlichen aus der Gemeinschaft zusammen, um den dringendsten Bedarf zu ermitteln. Wassersysteme wurden instand gesetzt. Es wurden Pumpen und Wasserhähne installiert. Anstatt ihre Notdurft unter freiem Himmel verrichten zu müssen, haben die Menschen jetzt Zugang zu Latrinen und Handwaschstationen.

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Amal muss heute lediglich ein paar Schritte gehen, um sauberes Wasser für ihre Familie zu holen. «Eure Dienste haben unser Leben stark verändert», sagt sie mit einem Lächeln. «Wir haben jetzt sauberes Wasser zu trinken, wir können jeden Tag duschen und unsere Umgebung ist sauber.»
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Gemeinschaften übernehmen Verantwortung: Sauberes Wasser und Sichere Orte
Das Besondere an diesem Projekt ist die Eigenverantwortung der Gemeinschaft. Von Anfang an bezog Medair die Bevölkerung in alle Entscheidungen ein. Es wurden Auftaktsitzungen abgehalten, um das Projekt zu erläutern und Benutzerausschüsse zu bilden, die zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestanden. Diese Gruppen wurden in den Bereichen Wartung, Hygienebewusstsein und Feedbackerfassung geschult, um den langfristigen Erfolg des Projekts zu gewährleisten und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft zu stärken.
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Im Rahmen des Projekts wurden auch Hygienekits an Hunderte von Haushalten verteilt. Diese Kits enthielten wichtige Dinge wie Kanister, Seife, Menstruationshygieneprodukte und Zahnbürsten.
Zusätzlich zur Instandsetzung der Infrastruktur führte Medair an allen Standorten Hygieneschulungen durch - einfache, aber wirksame Lektionen über Händewaschen, sichere Wasseraufbewahrung und Abfallentsorgung. Die Ergebnisse sind greifbar: weniger Meldungen über Durchfall und Hautinfektionen, verbesserte Sauberkeit und ein neues Gefühl der Würde für Frauen und Mädchen, die nun über sicherere, nach Geschlechtern getrennte Latrinen und Waschgelegenheiten verfügen.
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Wieso Wasser- und Hygienemassnahmen wichtiger denn je sind
Die Krise im Sudan geht in ihr drittes Jahr und der Bedarf an humanitärer Hilfe steigt weiter. Mehr als 30 Millionen der Landesbevölkerung von 47,5 Millionen sind inzwischen auf Hilfe angewiesen. Vertreibung, Hunger, Krankheitsausbrüche und der wirtschaftliche Zusammenbruch haben das tägliche Überleben für Millionen von Menschen zu einem Kampf gemacht. Vor diesem Hintergrund sind Wasser und sanitäre Einrichtungen nicht nur eine Frage des Komforts - sie sind lebensrettend.
«Wenn ein Konflikt alles zum Erliegen bringt, ist Wasser die erste Verteidigungslinie», sagt Wye Yee, Medair-Projektkoordinator in Blue Nile. «Sauberes Wasser verhindert Krankheiten. Sanitäre Einrichtungen schützen die Menschenwürde. Hygiene rettet Leben.»
Nach vorne schauen: Resilienz inmitten der Krise
Das stärkste Vermächtnis dieses Projekts ist die Resilienz, die es wieder aufgebaut hat. Kinder lachen wieder in sicheren, sauberen Räumen. Frauen übernehmen Leitungspositionen bei Massnahmen zur Hygieneförderung. Gemeinschaften spannen zusammen, um Ressourcen zu schützen.
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Medair setzt sich weiterhin für die Menschen im Sudan ein - nicht nur in der Krise, sondern auch beim Wiederaufbau. Unsere Arbeit in Blue Nile ist nur ein Teil unserer Bemühungen, die vulnerabelsten und am schwersten zu erreichenden Gemeinschaften im ganzen Land mit lebensrettenden Dienstleistungen zu versorgen, die ihnen würdevolle Lebensbedingungen zurückgeben.
Denn selbst in Zeiten grosser Unsicherheit kann Hoffnung wachsen - vor allem, wenn sie von etwas so Einfachem und Wesentlichem wie sauberem Wasser ausgeht.
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Helfen Sie, noch mehr Hoffnung zu verbreiten
An diesem zweiten Jahrestag des Konflikts erinnern wir uns an den Schmerz, den er verursacht hat, aber wir feiern auch die Stärke, den Mut und die Entschlossenheit der betroffenen Menschen sowie unserer Mitarbeiter vor Ort, die mit vollen Kräften daran gearbeitet haben, den Gemeinschaften neue Hoffnung zu geben. Und wir verpflichten uns erneut, ihnen zur Seite zu stehen, solange es nötig ist.
Gemeinsam für den Sudan – unterstützen sie die Arbeit von Medair und bewirken Sie einen Unterschied: www.medair.org/donate
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.
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