5 Min. Lesedauer

Eine Geschichte von Gemeinschaft, medizinischer Hilfe und Hoffnung

March 11, 2025
von Medair
Syrien
Medair bekämpft Unterernährung in Deir ez-Zor, Osten Syriens, indem wir Kindern wie Doa'a medizinische Versorgung bieten und ihnen neue Hoffnung geben. Lesen Sie ihre Geschichte.

Nada arbeitet für Medair als freiwillige Gesundheitshelferin im ländlichen Dorf Al Ashara, im syrischen Gouvernement Deir ez Zor. Eines Tages kam sie bei einem ihrer täglichen Hausbesuche im Rahmen des kommunalen Gesundheitsprogramms von Medair zum Haus von der Familie der kleinen Doa'a. Damals war Doa'a gerade erst zehn Monate alt.

Als Nada sah, wie klein und dünn Doa'a war, holte sie sofort das Massband hervor, um den mittleren Oberarmumfang des Mädchens zu messen. Das ist eine Standardmethode, die zur Beurteilung von Unterernährung verwendet wird. Dank der absolvierten Schulung durch Medair wusste Nada, dass jeder Wert unter 12,5 cm bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren auf Unterernährung hindeutet. Als das Massband bei Doa’a lediglich 10 cm anzeigte, war Nada klar, dass es sich um eine schwere Unterernährung handelte.

Waad, die Mutter von Doa'a, besprach die Unterernährung ihrer Tochter mit Nada, einer Gesundheitshelferin von Medair. Nada empfahl Waad, Doa'a zur Behandlung in die von Medair rehabilitierte Al Ashara-Klinik zu bringen.August 2024. ©Medair/Lubna Zarzour

"Es schien, dass mein Verdacht richtig war. Der Test bestätigte, dass Doa'a schwer unterernährt war. Also bat ich Doa'as Mutter Waad, sie so schnell wie möglich in das primäre Gesundheitszentrum in Al Ashara zu bringen", erzählt Nada der Kommunikationsbeauftragten von Medair Lubna.

Im Gesundheitszentrum teilte die Ärztin Waad mit, dass Doa'a nur fünf Kilogramm wog - weit unter dem gesunden Mindestgewicht von acht Kilogramm für ein zehn Monate altes Kind. Waad erzählte Lubna wie besorgt sie um ihre Tochter war, besonders weil sie sich keine Medikamente leisten konnte. “Doch der Arzt gab mir kleine Päckchen mit therapeutischer Nahrung auf Erdnussbasis, die alle wichtigen Vitamine und Mineralien enthält, um Doa'a bei der Genesung zu helfen. Ich sollte Doa’a zwei Päckchen pro Tag geben, und innerhalb von fünfzehn Tagen zur Nachuntersuchung in die Klinik kommen", erklärte Waad.

Doa'a in der Al Ashara-Klinik im ländlichen Deir ez Zor. Der Arzt misst ihren mittleren Oberarmumfang (MUAC), um den Fortschritt der Behandlung ihrer Unterernährung zu beurteilen. ©Medair/Lubna Zarzour

Die Ärztin misst Doa’as mittleren Oberarmumfang, um den Fortschritt der Behandlung ihrer Unterernährung zu beurteilen.

Nach zweimonatiger Behandlung und regelmässigen Kontrolluntersuchungen im primären Gesundheitszentrum befindet sich Doa'a auf dem Weg der Besserung. Bei ihrer letzten Untersuchung wog die Kleine bereits 6,7 Kilogramm. Mit einem erleichterten Lächeln drückte Waad ihre Dankbarkeit aus: "Ihr Gesicht strahlt jetzt und ist voller Leben. Vielen Dank, dass Sie mich auf Doa'as Zustand aufmerksam gemacht haben. Sonst hätte ich es nie erfahren."  

Doa'a (10 Monate) hat etwas an Gewicht zugelegt und erholt sich allmählich von ihrer Unterernährung.
©Medair/Lubna Zarzour

   Im Rahmen des in diesem Webartikel beschriebenen Projekts sanierte Medair das primäre Gesundheitszentrum in Al Ashara und stattete es mit Mobiliar und medizinischen Geräten aus. Unsere Teams verteilen zudem essenzielle Güter für Neugeborene und Frauen und schulen Gesundheitshelfende, die wichtige Gesundheitsinformationen in ihren Gemeinschaften verbreiten, etwa wie man Krankheiten erkennt und Ansteckungsrisiken vorbeugt.

Dank der grosszügigen Unterstützung von Menschen wie Ihnen haben Kinder in Syrien die Chance, sich von Unterernährung zu erholen und wieder gesund zu werden Doa'a wird weiter behandelt werden, bis sie vollständig genesen ist. In der Zwischenzeit setzt sich Medair weiterhin dafür ein, so viele vulnerable Menschen wie möglich in ganz Syrien zu erreichen und ihnen lebensrettende medizinische Versorgung zu bieten.

Die Medair-Dienste in Deir ez Zor, Syrien werden von privaten Spenderinnen und Spendern finanziert.

Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.

March 11, 2025
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