Reaktion auf Mpox in der DR Kongo
Helfen Sie uns, Familien in abgelegenen Gebieten der DR Kongo lebensrettende Hilfe zu bringen.
In der DR Kongo ist das Virus schon seit vielen Jahren endemisch. Der jüngste Ausbruch wurde im Dezember 2022 gemeldet, und seitdem ist die Zahl der Fälle immer weiter angestiegen. 2023 wurden mehr als 14 600 Verdachtsfälle und 654 Todesfälle verzeichnet. 2024 hat sich die Lage weiter verschlechtert. Seit Anfang dieses Jahres wurden über 15 000 Verdachtsfälle gemeldet. 23 der insgesamt 26 Landesprovinzen waren betroffen. Die Lage ist besorgniserregend, zumal in der Provinz Süd-Kivu eine genetische Mutation (Klade Ib) identifiziert worden ist und die Übertragungen von Mensch zu Mensch nun seit Monaten ununterbrochen fortlaufen.
Medair ist seit 28 Jahren in der DR Kongo tätig und bemüht sich seither um die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten auf der Grundlage eines umfassenden Verständnisses der Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Nachdem wir vor kurzem in der Gegend von Goma auf einen Cholera-Ausbruch reagiert haben, waren die Medair-Teams gut aufgestellt, um unmittelbar auf den Mpox-Ausbruch reagieren zu können. Tatsächlich traten in zwei der von Medair unterstützten Gesundheitseinrichtungen in den Vertriebenenlagern erste Fälle auf, und Medair war die erste internationale NGO vor Ort, die Massnahmen betreffend Mpox ergriff.
Jeden Tag werden in den von Medair unterstützten Gesundheitseinrichtungen viele neue Patientinnen und Patienten aufgenommen.
90% der von Medair behandelten Fälle stammen aus Vertriebenenlagern, in denen viele Menschen auf engstem Raum leben. Bisher sind 70% der Infizierten Kinder unter 10 Jahren.
Wie gehen sie mit Verdachtsfällen um?
“Wenn unser Team Verdachtsfälle findet, nehmen wir eine Triage vor, um die schweren Fälle zu identifizieren. Wir haben ein Überweisungssystem implementiert, anhand dessen wir Mpox-Fälle aus den Vertriebenenlagern in das Munigi Referral Hospital transportieren, wo wir ein Behandlungszentrum eingerichtet haben.”
Wie hat sich dies auf die Arbeitsweise Ihres Teams ausgewirkt und wie wurde die Infektionsrate reduziert? Mussten sie Ihre Arbeitsweise ändern?
Ja, es war wichtig, die Präventionsmassnahmen und Kontrollmechanismen zu verbessern. Wir müssen sehr streng sein, was die persönliche Schutzausrüstung (einschliesslich Gesichtsmasken) angeht. Diese muss dem gesamten Personal in den Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stehen. Ausserdem muss das Personal strikte und sorgfältige Handwaschpraktiken anwenden. In unsere Gesundheitseinrichtungen werden täglich mehr als 100 Patienten mit verschiedenen Krankheiten eingeliefert werden.
Deshalb ist es essenziell, unser Personal in der klinischen Definition von Mpox und in der Triage zu schulen, damit Mpox-Patienten identifiziert und isoliert werden können, sobald sie in der Gesundheitseinrichtung eintreffen.
Wir wissen, dass Mpox in der Demokratischen Republik Kongo seit über einem Jahrzehnt endemisch ist. Was können Sie uns über den Grad der Immunität sagen und geben Sie Impfstoffe an Binnenvertriebene aus?
Die Epidemie breitet sich in Gebieten aus, deren demografische und geografische Gegebenheiten mitunter sehr unterschiedlich sind. Die Reaktion muss nicht nur multisektoral sein, sondern auch an den jeweiligen Kontext angepasst werden.
Derzeit ist nicht bekannt, ob der Impfplan auf spezifische Risikogruppen wie Gesundheitspersonal an vorderster Front, Kinder, Schwangere, Menschen mit bestimmten Erkrankungen und Immunschwäche abzielen wird, oder ob er allgemeiner auf Binnenvertriebene, die in den Lagern um Goma leben, oder auf die Bevölkerung in der Gegend ausgerichtet sein wird. Bisher ist im Osten der DRK, wo wir tätig sind, kein Impfstoff verfügbar.
Bis zum Eintreffen der Impfstoffe ist es wichtig, andere wichtige Massnahmen zu implementieren, z. B. Laboranalysen durchzuführen, Menschen bei der Isolierung und Selbstisolierung zu unterstützen oder die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Ihr Personal ist nicht geimpft?
“Nein.”
Kommt die Botschaft bei den Menschen an? Verstehen sie, dass sie bereit sein müssen, die Symptome zu erkennen, ihr Verhalten zu ändern und medizinische Einrichtungen wie die Ihre aufzusuchen, um frühzeitig behandelt zu werden?
“Ja, ich würde sagen, die Botschaft kommt an. Denn seit dem Beginn dieses Einsatzes in Goma haben wir etwa 330 Fälle in unseren Kliniken behandelt. Und bei all diesen Fällen hatten wir 0 Todesfälle. Das bedeutet, dass die Menschen früh zu uns kommen. Auch die Tatsache, dass wir gerade einen Ebola-Einsatz durchgeführt haben, macht die Menschen in der Gemeinschaft offener uns gegenüber. Wir sind in der Bevölkerung bekannt, weil wir nicht nur bei Mpox, sondern auch bei der medizinischen Grundversorgung helfen - die Menschen vertrauen Medair als Organisation.” - Dr. Pierre Olivier Ngadjole
Wie in den letzten 28 Jahren arbeitet Medair auch weiterhin mit diesen Gemeinschaften in der DR Kongo zusammen und unterstützt mit Hilfsmassnahmen Menschen, die bereits so viel durchgemacht haben. Unsere Teams verfügen über langjährige Erfahrung in der Reaktion auf Gesundheitsnotstände wie Epidemien. Medairs Augenmerk gilt dabei besonders vulnerablen Menschen wie Frauen und Kindern unter fünf Jahren, sowie denjenigen, die in schwer erreichbaren Gebieten leben.
Unterstützen Sie unseren Einsatz für Menschen, die an tödlichen Krankheiten wie Mpox leiden. Bitte spenden Sie noch heute und lassen Sie uns gemeinsam Menschen in Not Leben und neue Hoffnung schenken.